Ein neuer Tag in Rīga

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Am nächsten Morgen wachte ich, total entspannt, gegen 9 Uhr auf und öffnete die Zimmertür. Ich begrüßte Astrid, die Großmutter von Peter, der auch hier wohnt. Maria hatte sie bereits im Vorfeld darauf vorbereitet, dass Besuch da ist, weshalb sie nicht überrascht war, als sie mich sah. Da wir uns sprachlich nicht verständigen konnten, informierte sie Maria, dass ich wach sei und so tranken wir gemeinsam Kaffee im Garten. Sie ist Sängerin einer Band und hat mir eine CD geschenkt, auf die ich schon jetzt gespannt bin. Doch ich werde mir den Moment für Zuhause aufheben, wenn ich meine Reise Revue passieren lasse.

Ich konnte über Nacht meinen Akku aufladen und genoss eine warme Dusche – die erste seit meiner Nacht in Karlskrone. Inzwischen kamen auch Peter und seine Freundin Anniua hinzu und gesellten sich zu uns. So plauderten wir den Morgen über und planten den weiteren Tag.

von links: Peter, Anniua und Maria
von links: Peter, Anniua und Maria

Am späten Nachmittag machten Maria und ich uns auf den Weg in die Stadt. Dazu nahmen wir einen der Kleinbusse, der nur hält, wenn man die Hand ausstreckt. Die Fahrt kostet 80 Cent, was günstiger und schneller als der normale Bus sei, erklärte sie.

In der Stadt angekommen, begleitete ich sie zu ihrem Rad, das sie gestern dort stehen ließ und wir trennten uns wieder. Ich wollte über den Markt laufen, der ganz in der Nähe war. Dort wurde Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Kleidung und vieles mehr angeboten. Ich hielt Ausschau nach Handyzubehör und fand schließlich einen neuen Zweitakku – 15 €. Nun kann ich endlich wieder bloggen und laden gleichzeitig.

Danach suchte ich eine Jazzbar auf und trank ein Bier, bevor ich zu der Insel lief, von der Maria erzählte. Dort könnte ich mein Zelt aufbauen und hätte auch einen schönen Strand vor der Haustür.

Als ich die Insel erreichte, wusste ich sofort, dass ich hier einen guten Zeltplatz finden würde. Jede Menge hohes Gestrüpp, unübersichtliche und rohe Naturlandschaft, einige Straßen, doch so gut wie nicht befahren und ebenso wenige Fußgänger. Ich fand eine Stelle mit einem Dixi-Klo, einen Tisch, der aus einer alten Tür gefertigt wurde, mit Bänken und eine überdachte Sitzniesche mit einem großen Tisch – daneben eine Feuerstelle. Ich baute mein Zelt in mitten hüfthoher Pflanzen auf, wo man es von keiner Seite aus sehen konnte, ohne sich ein Stück weit durch die unwegsame Flora kämpfen zu müssen. Danach setzte ich mich an den Tisch, aß etwas Salami und Roggenbrot und trank ein Bier, das ich in Tallinn gekauft hatte – Germania Pils. Ich war müde und legte mich gleich ins Zelt um zu schlafen.

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