Nichts wie weg von England

England ist suendhaft teuer und ich vermisste Tetris. Ich wollte nicht laenger als noetig bleiben und war froh, dass der Bus bis Calais fuhr. So sparte ich mir die Kosten fuer die Faehre und kam in der Summe auf 25 €.

Als ich am Morgen aus meinem Zelt schaute, sah ich einen Bauarbeiter am Handy, der in meine Richtung starrte. Hoechste Zeit zu verschwinden, bevor die Polizei kommt. Also packte ich zusammen und ging in Richtung Bahnhof. Ich musste mein Ticket ausdrucken und fand ein Internet Cafe direkt im Bahnhofsgebaeude – fuer ein Pfund. Zufaelligerweise traf ich Felipe und Caroline dort, die unterwegs zum Flughafen waren.

Der Bus fuhr erst um zwoelf und ich hatte noch etwas Zeit um Reiseproviant zu besorgen. Der Bus fiel aus und so musste ich fast zwei Stunden auf den naechsten warten. So kam ich gegen 19 Uhr am Haven von Calais an. Ein Franzose, dem ich zuvor beim Tragen seiner Koffer geholfen hatte, liess mich einen Anruf taetigen um die Frau, die auf Tetris aufgepasst hatte, ueber mein Kommen zu informieren. Bereits am Telefon sagte sie, dass er nicht mehr da sei und fing an eine Geschichte zu erzaehlen, der ich nicht folgen konnte. Ich fragte lediglich, ob sie zuhause sei und dass ich gleich vorbei kommen werde, wo sie mir alles erklaeren koenne.

Im Bademantel oeffnete sie zaghaft die Tuer und hatte einen Stein zur Verteidigung bereitgelegt – man weiss ja nicht, mit wem man es zu tun hat, wie sie sagte. Dann zeigte sie mir irgendwelche Dokumete, die bescheinigen sollten, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde und fast starb, so sie. Ich hatte wenig Interesse an den Gruenden, alles was ich wissen wollte war, wo mein Hund war. So gab sie mir die Adresse der LPA (sowas wie der deutsche Tierschutzbund) und gab an, dass die ab zehn Uhr geoeffnet haben.

Voellig verstoert verliess ich die Wohnung und lief zur Bushaltestelle, wo jedoch der letzte Bus bereits abgefahren war. So musste ich den ganzen Weg laufen, in der Hoffung, dass das Tor bis zu meiner Ankunft noch nicht verschlossen sein wuerde.

Ich hatte Glueck, in der Kueche war noch Licht und einige Leute waren mit dem Abwasch beschaeftigt. Ich stellte mich vor und bat an zu helfen. So schrubbte ich ein paar Toepfe bevor das Warenhaus abgeschlossen wurde. Man nahm mich mit zum „Old Lidl“, ein Ausgabepunkt, wo eine afghanische Kommune wohnt. Wir standen eine Weile am Lagerfeuer und fuhren dann auf den Campingplatz, wo quasi alle langzeit Helfer wohnten. Es war wie ein kleines Dorf mit dicht aneinander platzierten Mobilhomes – rund 100 Helfer wohnen dort. Man bot mir einen Platz auf der Couch an, die ueberraschend gemuetlich war.

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