Ein Tag in Malmö

Dicke Regentropfen prasselten auf die Außenhülle des Zeltes, als ich von einem Motorengeräusch geweckt wurde. Ein Mähfahrzeug fuhr seine Bahnen immer wieder an meinem Zelt vorbei. Da ich jedoch dicht an Hecken, in einer Einbuchtung stand, wusste ich, dass hier nicht gemäht werden würde. Also wartete ich, bis das Geräusch des Regens leiser wurde, verließ das Zelt und lief ein Stück. An einem Spielplatz erkundigte ich mich nach einem naheliegenden Supermarkt und fand diesen nach 10 Geh-Minuten. Drei Croissants ein Kaffee – alles sau teuer. Ich sollte mich mal nach einem Job umsehen, wenn ich es hier bis zum Midsummer, der in einer Woche ist, aushalten will.

Hier am Strand sind überall Duschen installiert. Die sind zwar kalt und jeder kann zusehen, stört mich aber nicht. Viel mehr stört mich, dass ich mein Handtuch nicht mehr finde. Naja, die Kleider saugen das schon auf.

Da der Himmel wieder etwas blau zeigte, wusch ich gleich die Wäsche mit. Ein Spritzer Duschgel und selbst die stinkigsten Socken werden, auch mit kaltem Wasser, wieder frisch. Die Nachmittagssonne und der Küstenwind sorgten für eine zügige Trocknung. Da es bereits später Nachmittag war, wollte ich mein Zelt noch eine weitere Nacht stehen lassen, um am nächsten Morgen nach Stockholm aufzubrechen. Auf der Suche nach freiem WLAN, bin ich wieder in die Stadt zurück. Den Rucksack ließ ich im Zelt. Diebstahlparanoia heißt schleppen – nein danke!

Im Burger King erstmal bloggen und danach Falafel – köstlich… und das günstigste warme Essen, das man findet.

Zwei Falafel 50 Kronen (6,75 €) – das ist, für schwedische Verhältnisse, günstig. Die Stadt bietet keine lohnenswerten Bildmotive – zumindest dort, wo ich war. Owly war müde und blieb im Zelt – also kein Owl the World in Malmö. Hatte keinen Bock mehr zu laufen, also kaufte ich ein Busticket, das soviel kostet, wie ein Falafel und eine Stunde lang gültig ist. Das Fitness Studio, wo mich Kristoffer am Vortag absetzte, ist ganz in der Nähe meines Zeltes. Dort konnte ich meinen Akku zum aufladen abgeben und bin in der Zwischenzeit an den Strand, der auch dort liegt, gelaufen. Ich setzte mich in den Sand und blickte lange Zeit auf das Meer, über dem sich die rot leuchtende Sonne, dem Horizont immer weiter annäherte. Hin und wieder prüfte ich den Abstand zwischen Sonne und Horizont. Bei drei Fingern muss ich den Akku holen, sonst schließt das Studio. Gut geschätzt – 30 Minuten vor Schließung, 84 %.

Die letzten Momente des Tageslichts verbrachte ich lesend im Zelt. Als die Dunkelheit weiter lesen unmöglich machte, legte ich die enorm weg und schlief. Schön, dem Rhythmus der Natur folgen zu können…

1 Gedanke zu „Ein Tag in Malmö“

  1. Auffallend ist, dass es, in Supermärkten, so gut wie keine Fertiggerichte gibt. Man muss lange suchen und findet dann eine Dose Nudeln in Soße, versteckt im untersten Regal. Im Norden scheinen sich die Menschen viel gesünder zu ernähren. Das liegt vielleicht auch daran, dass Fett und Zucker hoch besteuert wird – von Alkohol und Tabak gar nicht zu sprechen. Da kann sich Deutschland mal ne dicke Scheibe abschneiden…

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