Holländische Gastfreundschaft

Die Morgensonne heizte das Innere des Zeltes derart auf, dass ich den Reißverschluss öffnen musste, um für Zirkulation zu sorgen. Es war schon 9:00 Uhr und der Berufsverkehr vorbei. Keine einzige Wokle zierte den Himmel und ich war froh über den vollen Wasserbeutel. Erst nach 13:00 Uhr hielt Martin an.

Martin und ich
Martin und ich

Wir sprachen über Unternehmenspolitik, da er selbst als freiberuflicher Unternehmensberater tätig ist. Der Parkplatz, an dem er mich raus ließ, lag ungünstig. Also stellte ich mich neben die Ampel, die zurück auf die Autobahn führt. Dort hielt auch recht bald einer, der mich aber äußerst ungünstig absetzte.

20160605_140607

So stand ich mitten auf der Autobahngabelung, weit weg von Gehwegen. Ich versuchte es kurz, merkte aber, dass es nichts bringt, wenn alle 70 fahren. Außerdem hab ich an einer Ampel einen Polizisten in Zivil angesprochen, der mich anwies, nicht an dieser Stelle zu laufen. Alternativen bot er keine an – soviel zum Freund und Helfer… Also mühte ich mich durchs hohe Gras neben der rechten Spur. Als die Straße wieder in die Autobahn mündete, war kurz danach eine lange Brücke, die das weiter laufen unmöglich machte. Also versuchte ich unten durch zu kommen, was sich jedoch als schwierig erwies. Die Zäune waren kein Problem, aber der Fluss… Glücklicherweise war auf der linken Seite ein Fahrradweg, der über die Brücke führte. Dummerweise stellte ich mich an die falsche Seite machte kurz Mittagsschlaf, als meine Motivation sank. Später hielt einer und sagte, dass ich auf die andere Seite müsse, was ich dann auch tat. Da die Ausfahrt neben einem Ikea lag, waren die meisten Autos voll beladen. Die Sonne knallte noch immer heftig, als ein Kleineagen anhielt. Rico, der Fahrer, ist Koch und hat sein eigenes Gästehaus. Er bot mir an mein Zelt in seinem Garten aufzuschlagen und ich nahm die Gelegenheit wahr.

Rico und ich
Rico und ich

Rico war sehr gastfreundlich und die anderen Gäste waren auch sehr nett. Wir saßen im Garten und redeten über dies und das, bevor ich mein Zelt aufbaute und er in die Küche verschwand. Ich nutzte die Gelegenheit um mit Romy, seiner 5-jährigen Tochter, Frisbee und Teeparty zu spielen. Sie hat dann eine kleine Schnecke gefunden und begann, für sie ein Haus zu bauen. Ein kleines Gefäß wurde mit Wasser befüllt und diente als Bad, in ein anderes füllte sie Blätter, die sie in kleine Stücke riss, was die Küche darstellte. Sie redete und redete und ich verstand nur wenig, doch das schien sie nicht weiter zu stören. Als Rico wieder kam, lud er mich zum Abendessen ein – es gab Spaghetti, die köstlich waren. So aß ich mit ihm, seiner Frau und den zwei Kindern draußen vor dem Haus. Kai, der 1,5-jährige Sohn, isst schon mit Besteck, was dazu führte, dass auch die Vögel was davon hatten.

Der Abend klang bei einem Bier in geselliger Runde aus und da ich viel gelaufen war, ging ich gegen 23:00 Uhr ins Zelt und schlief sofort ein.

1 Gedanke zu „Holländische Gastfreundschaft“

  1. Hello Chris,
    Quelle aventure ! C’est avec beaucoup de plaisir que je suis ton périple à travers l’Europe. J’ai un peu de retard mais j’arriverai à te rattraper… Je suis encore en Hollande et la pensée qui me traverse l’esprit à cet instant est : „il a fait que des bonnes rencontres !“.
    Je suis très impressionnée par ton projet, les motivations et ton état d’esprit avant de partir.
    Je te connais un peu et me suis déjà demandée (il y a longtemps) pourquoi un garçon aussi ouvert d’esprit n’avait pas envie ou besoin de voyager (il me semble d’ailleurs que je t’avais posé la question).
    Pour moi, voyager a toujours été une nécessité. Je l’ai fait à ma façon, avec les opportunités qui se sont présentées à moi.
    Les rencontres de passage sont souvent de bonnes rencontres (le peu de temps à passer ensemble nous donne envie de montrer que le meilleur de soi-même). Néanmoins, je pense qu’on peut faire toute sorte de rencontre, il faut juste savoir détecter les gens à éviter.
    Ce périple sera pour toi un voyage initiatique qui j’espère te permettra de trouver une harmonie et un bien-être pour ton avenir.
    De toute manière, tu auras fabriqué plein de souvenirs pour les jours où le moral, les doutes et autres pensées négatives viendront te polluer l’esprit.
    J’ai eu l’adresse de ton blog par ta mère qui m’a également indiqué où tu es en ce moment (en Laitonie je crois) et dans quel environnement.
    Voila mes premières pensées qui t’accompagneront durant tout ton périple. Je t’écrirai à nouveau plus tard, peut-être lorsque je t’aurai rattrapé.
    Prends bien soin de toi
    A bientôt
    Marie-Jo de FORSTFELD (bien le bonjour de tante Anna)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert