Wieder in Deutschland

Ich war schon gegen 8 Uhr wach und baute mein Zelt ab, als ich erneut einen Streifenwagen einfahren sah. Zwei Polizisten kaSmen direkt auf mich zu und fragten, was ich hier tue. Ich gab an, dass ich nur auf der Durchreise sei und heute weiterziehen wollte. Ich wurde mündlich verwarnt, da ich wohl Sympathiepunkte sammeln konnte – mit Rucksack, Charme und Tetris.

Tetris hatte sich am Vortag verletzt. Vermutlich hat es ihm auf der Rolltreppe einen Nagel abgerissen. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und ging zum Tierarzt. Es war früh und außer mir war niemand dort. Der Tierarzt untersuchte Tetris und sagte ständig „Schatzi“, was ich sau komisch fand. Dann gab er mir eine Salbe, trug ein Flohmittel auf und berechnete 40 € – Alter, für ne scheiß Salbe!

Danach nahm ich die U-Bahn nach Hütteldorf, wo die A1 nach München vorbei führt. Ich lief erst parallel und hoffte auf eine Haltebucht oder ähnliches. Später fand ich ein Geschäft für Tiernahrung und kaufte zum ersten Mal kein Welpenfutter mehr – Tetris ist jetzt ein Jahr alt und bekommt nun anderes Futter. Die nette Dame gab mir noch eine handvoll Leckerlis Probepackungen, was den hohen Futterpreis (3,99 € für 1 kg) geringer erscheinen ließ. Ich fragte auch nach einer Haltemöglichkeit, wo ich gut trampen könnte und so wusste ich, dass ich besser zurück laufen sollte, was ich auch tat.

An einer Bushaltebucht stand ich keine zwei Minuten und ein neuer Sprinter hielt an. Der Fahrer war Mitte fünfzig und ist in den Achzigern selbst viel um die Welt getrampt. Er ist aus Stuttgart, wo er auch hin fuhr und lebt seit dreißig Jahren in Wien. Da ich meinen Bruder in München besuchen wollte, ließ ich mich dort dann absetzten. Die Umgehungsautobahn war weit außerhalb des Zentrums, doch ich fand eine Bushaltestelle – drei Stationen nach Moosach mit U-Bahn-Anbindung.

In der U-Bahn-Station fand ich ein Telekom-Netzwerk, das entgeltlich ist. Was eine Unverschämtheit! Kein freies WLAN! Unfassbar! So nahm ich die Bahn zum Hauptbahnhof und ging zum DM, wo es immer freies WLAN gibt (wie sich das gehört, verdammt nochmal!). Ich rief meinen Bruder an und fuhr zum Laimerplatz um ihn zu treffen.

Wir schnappten uns unterwegs zwei Bier und gingen zur Wohnung, wo ich endlich meinen Rucksack ablegen konnte. Dann fuhren wir zum Japaner und schlugen uns mit all-you-can-eat-sushi den Bauch voll – viel zu viel natürlich. Völlig überfressen ging es zurück zur Wohnung, wo der Schlaf nicht lange auf sich warten ließ.

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