Hot Food Idomeni

Ich habe das Gefühl, dass sich, in  Anbetracht der Umstände, nicht viel Neues ereignen wird. Der Tagesablauf ändert sich nur gering und es werden noch viele solcher Tage folgen. Ich weiß also nicht, wie ich die kommenden Beiträge abwechslungsreich halten soll.

Hier also ein paar grundsätzliche Infos:

Um 9 Uhr geht’s los und es werden zwei Gruppen gebildet. Eine Gruppe putzt oder schält, während die andere Gruppe das vorbereitete Gemüse klein schneidet, welches die Köche dann verarbeiten.

Wenn das Essen fertig ist, wird es auf zwei Lieferwagen geladen und an die beiden Ausgabestellen gefahren, wo es verteilt wird. In der Zwischenzeit wird geputzt, gespült und vorbereitet.

Wenn die leeren Behälter zurück kommen, werden diese gespült, parallel wird geschnippelt, damit die Köche bereits die Basis für den nächsten Tag zubereiten können. Dann wird alles geputzt und die Arbeit ist getan.

Die Organisation heißt „Hot food Idomeni“, weil es in Idomeni, einer Stadt an der Grenze von Griechenland zu Mazedonien, begonnen hatte. Das Camp dort wurde geschlossen und die Organisation zog weiter nach Belgrad.

Hier gibt es zwei Stellen, an denen Flüchtlinge untergebracht sind, die von uns versorgt werden – die „Baracken“ und das „Camp“, beide mit jeweils tausend Bewohnern – wir kochen also jeden Tag rund zweitausend Essen.

Die meisten sind aus Afghanistan und Pakistan, doch es gibt auch ein paar Syrier und Somalier.


Heute war ich das erste mal im Camp zur Essensausgabe. Hier gibt es zwei „Kantinen“, wo die Leute, zum Essen, an Tischen sitzen können. Die Warteschlange wird von Beamten einer staatlichen Behörde überwacht. Jeder hat eine Essensmarke, die er vorzeigen muss um eintreten zu können. Beim Verlassen des Raumes wird überprüft, ob der Teller weggeworfen wurde. So soll sichergestellt werden, dass jeder seine Portion bekommt.

Jeder erhält einen Apfel, vier Scheiben Brot, eine Kelle Essen und etwas Salat. Wenn jemand Nachschlag möchte (für viele ist das die einzige Mahlzeit des Tages), bekommt er diesen auch.

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