Ein historischer Moment

Ich wachte kurz vor neun auf, obwohl ich meinen Wecker auf acht gestellt hatte – der Ton war lächerlich leise. Juris hatte am Vortag angekündigt, dass am heutigen Morgen ein Jogakurs stattfinden würde.

Ich stand auf und weckte Andris und Mareks. Bahvani war mitten in ihren Übungen, als ich am Wohnwagen ankam. Wir wechselten zur Bühne, da das Wetter mitspielte. So bekamen wir den ersten Yogakurs, der jemals im Magic Garden stattfand – und es werden noch viele weitere folgen. Bahvani leitete die Aufwärmübungen ein und Juris übernahm den fortgeschritten Teil. Ich war beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit Juris die Übungen vormachte, die durchaus körperlich anstrengend waren. Obwohl er rund zwanzig Jahre älter ist, erscheint sein Körper zwanzig Jahre jünger.


Für den Fall, dass Yoga für Dich ein Fremdwort ist, möchte ich kurz erläutern, worum es dabei geht: 

Im Yoga geht es darum, den Körper fit zu halten. Neben Dehnübungen werden auch gezielt bestimmte Körperregionen massiert, um die Organe anzuregen und somit z.B. die Verdauung positiv zu beeinflussen. Im Gegensatz zu Bodybuilding, wo die oberen Muskeln trainiert werden, die, durch ihr Wachstum, die unteren Muskeln verdrängen, werden gezielt die unteren Muskeln trainiert, was wesentlich nachhaltiger und effektiver ist. Ziel ist es, eins mit dem Körper zu sein und ihn gut zu behandeln, damit man lange was an ihm hat.


Nach diesem aktiven Start in den Tag, verabschiedete sich Andris und fuhr weg. Während Mareks an dem Dach der Bambushütte tüftelte, bereitete ich den Untergrund für die zweite vor. Die erste Erdschicht, die von Wurzeln durchwachsen war, musste abgetragen werden. An deren Stelle, sollte weißer Sand verteilt werden, der aus dem vierten Apfelloch kam. Das klingt vielleicht banal, ist aber ein Haufen Arbeit – 100 qm…

Apfelloch 4
Apfelloch 4

Am späten Nachmittag kam ein russischer Tramper aus St. Petersburg hinzu, der auf der Durchreise war.

Beim Abendessen machte ich eine erstaunliche Entdeckung. Auf dem Tisch stand ein großes Glas, in dem eine gallartartige Masse in einer Flüssigkeit schwamm. Ich fragte, was das sei und erfuhr, dass es sich um einen Pilz handelt, der „Kombuscha“ heißt – einfach faszinierend.

Kombuscha
Kombuscha

Später verbrachten Mareks und der Neue (Name vergessen) den Abend zu dritt und gingen zeitig schlafen, da am nächsten Morgen ein weiterer Yogakurs angesagt war.

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