Projekt Temaskal

Als ich aufstand, war niemand wach. Andris kam erst morgens zurück und schlief noch, Juris und Bawani hatten den Wohnwagen noch nicht verlassen und alle anderen waren auf dem Festivalgelände, das 90 km weit weg ist, um dort aufzubauen. Das große Festival ist zwar erst am Ende des Monats, doch es gibt eine Menge zu tun. So machte ich erstmal Feuer und setzte Wasser für Kaffee auf.

Der Zaun sollte bis zum kleinen Festival, das hier am Samstag steigt, fertig werden und so entgratete ich Bambus, da man für das zusammen binden zu zweit sein muss. Ich wollte nicht zuviel vorbereiten, da ich wusste, dass die Schnur ausgehen würde. Also machte ich mit den Wegen weiter.

Der helle Sand, den ich dafür benötigte, liegt unter einem Meter Tiefe – darüber liegt dunkler Sand. Der Aushub der neuen Toilette war bald aufgebraucht und so nahm ich Sand aus der Tempelanlage, die schon ausgehoben war. Ich wollte nicht tiefer graben und begradigte lediglich die Seiten.

Als Andris kam, machten wir mit dem Zaun weiter, bis die Schnur ausging. Anschließend machte ich wieder mit den Wegen weiter.

Ich frage Juris wie tief ich beim Tempel graben kann und er erklärte, dass es nicht tiefer sein sollte, als es schon war. Es gäbe jedoch eine andere Stelle, von der ich Sand holen könne und er führte mich dorthin.

Das Grundstück ist so groß, dass ich die Stelle, wohin wir gingen, gar noch nicht gesehen hatte. Der beste Flecken überhaupt – wie ein Zauberwald aus dem Märchenbuch mit den Hopfenpflanzen, die, neben Bäumen, wie Säulen vom Blätterdach herunter hängen. Da Bäume und Sträucher ringsum alles verschließen, wirkt es wie eine Kuppel in deren Mitte eine Sauna entstehen soll. Ich wollte dieses Projekt unbedingt haben und Juris hatte nichts dagegen.

So hob ich ein weiteres Loch aus, bis die Dunkelheit es unmöglich machte hellen und dunklen Sand zu unterscheiden. Danach war ich richtig müde, bloggte aber trotzdem, da ich keine Gesellschaft hatte.

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