Gara Vasara Tag 6

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Ich wachte total entspannt auf, als sich die ersten erhoben und die Scheune verließen. Am Infostand entdeckte ich den Tantra-Kurs, den ich zuvor verpasst hatte. Die Teilnehmerzahl war auf 50 begrenzt und die Liste war bereits voll. So kam ich auf die Warteliste mit Aussicht, dass jemand absagt.

Ich ging zu dem Zelt, wo die Beratung für den Mayakalender gehalten wurde. So erfuhr ich, dass ich „Manik“ und Energietyp 9 bin. Die Aussagen zu meiner Persönlichkeit waren überraschend zutreffend und meine Zeit bei 1&1 zeigte ein Energietief. Bis 2028 soll es wieder bergauf gehen – das Gefühl hab ich jetzt schon.

Wie erhofft, konnte ich in der Liste aufrücken und bekam einen Platz für den Tantra-Kurs. Dieser fing mit Musik und ausgelassenem, unkoordiniertem Tanz an. Man lief quer durch den Raum und ließ den Körper von der Musik leiten. Danach bildete man Vierer-Gruppen und tanzte gemeinsam, bis sich zwei Vierer- zu einer Achter-Gruppe vereinten. Abwechselnd ging immer einer in die Mitte des Kreises und tanzte, während die anderen den Tanz imitierten. Dann wurden wir in vier Gruppen, nach den Elementen der Sternzeichen, aufgeteilt: Erde, Wasser, Feuer und Wind. Jede Gruppe sollte sich einen Tanz ausdenken, der ihr Element repräsentiert und diesen den anderen vortanzen, um somit die Energie des Elements auf die anderen zu übertragen. Die Erdelemete stampften, während die Wasserelemente Wellenbewegungen machten, die Feuerelemente, wie eine Flamme, nach oben sprangen und die Windelemente eine Frau drehend nach oben hoben, was beeindruckend aussah.

Nach dieser Aufwärmrunde war restlos jeder warm und man fand sich in Pärchen zusammen. Dazu sollte man durch den Raum laufen und das Element finden, dessen Eigenschaften man sucht. Ich steuerte auf Sintija zu und schaute ihr in die Augen. Sie bemerkte, dass sich mein Blick, in den letzten Tagen verändert habe – er sei kraftvoller und sicherer geworden. Ich sah Herzlichkeit und Liebe in ihren Augen – Eigenschaften, die ich lange von mir fern gehalten hatte. So setzten wir uns gegenüber, hielten uns an den Händen und aktivierten die Energien in uns indem wir durch den Mund atmeten und die vier Spielarten des Liebesspiels simulierten. Von animalisch bis zärtlich, tiefe Blicke austauschend, verloren wir sämtliche Hemmungen – es war, als wären wir die einzigen im Raum. Meine Hände kribbelten und meine Brust brannte, als wir unsere Position wechselten um Energien über die Chakren auszutauschen. Worte können nicht mal ansatzweise beschreiben, was ich dabei empfand. Es war wundervoll. Als ich aus dem Kurs kam, schwebte ich regelrecht über das Gelände – mein Energiespeicher war randvoll.

Ich wollte einkaufen gehen und fragte, ob jemand die gleiche Absicht hätte. An der Information erfuhr ich, dass eine weitere Frau Geld abheben wollte und ebenfalls eine Mitfahrgelegenheit suchte. Ich fand schließlich zwei der Helfer, die zum Supermarkt fahren wollten und zwei freie Plätze hatten. So ging ich erneut zum Infostand, doch die Frau war nicht aufzufinden. Also hob ich etwas mehr Geld ab und gab 20 € her. Die Frau ging später auf mich zu, bedankte sich und versprach mir das Geld in den Magic Garden zu bringen.

Sintija fuhr auch mit, da sie nach Hause musste und wir setzten sie an einer Fährstelle ab. Wir unterhielten uns etwas und sie schenkte mir einen Stein, den ich seitdem immer um den Hals trage. Ich war so im Augenblick gefangen, dass ich nicht auf den Gedanken Gedanken kam ein Selfi zu machen.

Zurück auf dem Festival, suchte ich Kaie, eine Frau aus Estland, die in meiner Sharing-Gruppe war. Sie hatte kein Geld für das Zimmer mehr und suchte eine Schlafmöglichkeit. So bot ich ihr mein Zelt an, das sowieso die ganze Woche über leer stand.

Am Abend fanden sich alle in der Scheune ein. Einige begannen zu singen und immer mehr stimmten ein. Zwei Helfer gingen durch die Reihen und rollten ein großes Knäuel Seil auf, dass jeder der Gäste festhielt. Mir gefiel diese Metapher der Verbundenheit und ich sang mit: „Rami Rami Rami Rami…“, was soviel heißt, wie gemütlich. Danach wurden Augenbinden angelegt und man nahm, statt des Seils, die Hand des Nachbarn. So wurde die gesamte Gruppe nach draußen geführt und fand sich, in Zweier-Reihen unter einem Baum wieder. Sufi, ein russischer Philosoph, ließ einige Briefe vorlesen, die von den Erfahrungen und der Transformation an diesem Ort berichteten.

Später verbrachte ich die Zeit am Feuer und ging schließlich schlafen.

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