Gara Vasara Tag 5

Ich habe erkannt, dass das Reflektieren und Rationalisieren der Erlebnisse mich an meinem Fortschritt hindert. Deshalb werde ich den Blog vorerst auf Eis legen.


Was ich in den letzten Tagen erlebte, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Worte können nicht beschreiben, was auf emotionaler Ebene geschieht, da Worte dem Verstand entspringen und nur dort Anwendung finden. Wenn es um Herzensangelegenheiten geht, kennt der Verstand keine Beschreibung, da er nicht daran beteiligt ist.

Fakt ist, dass diese Woche etwas in mir verändert hat, wovon ich ein Leben lang profitieren werde. Mein Geist war noch nie so klar, mein Herz noch nie so erfüllt. Was Psychiatrie in Jahren nicht schafft, schafft Gara Vasara in fünf Tagen – mit Nachhaltigkeitsgarantie und ohne Psychopharmaka, Freiheitsentzug oder dämliche Pseudotherapien, die eh nichts bringen.


Entspannende Musik holte mich sanft aus der Traumwelt, als ich am Morgen aufwachte -der Meditationskurs war in vollem Gange. Ich stand auf und ging zum Infostand. Dort machte ich Kaffee und schaute mir den Kursplan an.

Nach einigen kleinen Helfertätigkeiten, besuchte ich den Tantra-Kurs mit Schwerpunkt Sexualität, der von Juris und Bahvani geleitet wurde. In diesem wurde über die unterschiedlichen Sextypen und deren Verbindung zu der dominierenden Ausrichtung der Chakren. Die Aufwärmrunde beinhaltetete Übungen um Energie in das Erdchakra, das sich im Intimbereich befindet, zu leiten.

In der Partnerrunde wurden Paare aus Shivas (Männer) und Satis (Frauen) gebildet. Hände haltend, schaute man sich tief in die Augen, bevor die Shivas ihre schlossen, während die Shantis durch den Raum liefen und sanfte Berührungen schenkten. Als ich dann meine Augen öffnete, Stand eine andere Shanti vor mir und wir blickten uns in die Seele. Daraufhin liefen die Shivas umher und gaben die Zärtlichkeiten zurück, die sie zuvor empfangen hatten. Die Hände auf der Brust, wurden erneut Blicke ausgetauscht. Mein Gesicht war voller Tränen, als ich in die Augen einer Göttin blickte und mein Herz von bedingungsloser Liebe erfüllt war.

Nach diesem Kurs war ich emotional so mitgenommen, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Ich musste wieder runter kommen und mich erden. So lief ich den Waldwanderweg entlang und dachte nach. An einer kleinen Holzbrücke sah ich ein Schild mit der Aufschrift: „Come back to a space where your heart has the ability to communicate with you“. Neugierig kletterte ich den Hang hinauf und fand eine Höhle im Felsen.

Der Boden war mit Sand aufgefüllt ich konnte bequem kriechend eintreten. Im Inneren der Höhle, war ein Gewölbe, in dem man aufrecht sitzen konnte. Ich hörte die Stille in meinen Ohren, wie das Abklingen, nach einem lauen Geräusch, wenn sich das Ohr, von der Überreizung, erholt. Ich setzte mich in den Schneidersitz und meditierte. Nach einer Weile wurde mir alles klar, was mein Verstand erfolglos zu erkennen versuchte.

Voller Elan und Freude, ging ich zum Festivalgelände zurück.


Bevor ich den Tag abschließen kann, muss ich mir den Kursplan nochmal ansehen.


Die Menschendichte nahm zu – viele neue Gesichter waren zu sehen. Neben den Wochentickets, wurden auch Wochenend- und Tagestickets verkauft – für die, die sich die 300 € nicht leisten konnten.

Der Kursplan kündigte einen Vortrag über den Mayakalender an und ich ging hin. Nach einer Weile verließ ich ihn wieder, da ich hörte, dass es später auch individuelle Beratung geben würde.

Für das Abendprogramm war eine Gongnacht angekündigt. Alle Gäste und Helfer nahmen ihre Matten und Decken mit in die Scheune, deren Boden bald vollständig bedeckt war. Zwölf Gongs standen auf der Bühne, geschlagen und gerieben von zwei Musikern. Gespielt wurde in zwei Schichten bis vier Uhr, wie ich erfuhr. Doch die unwirklichen Töne der Gongs, wiegten mich schon sehr bald in den Schlaf.

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